Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.
Dann würden wir gleich einsteigen, quasi als Ergänzung bzw. Weiterführung von dem,
was wir uns im letzten Jahr in der Vorlesung zum Thema Karosserieausstattung,
Interieur angesehen haben, wie funktioniert so der Interieuraufbau. Wir haben es an der
Stelle schon einmal gesehen bei dem Thema Logistik. Gerade im Interieur ist das Thema Spritzgusttechnologie
natürlich sehr, sehr weit verbreitet. Gerade und je höher die Stückzahlen der Fahrzeuge
wären, desto mehr ist natürlich Spritzgusttechnologie prädestiniert, in hohen Stückzahlen relativ
mit sehr guter Reproduktionsgenauigkeit Oberflächenelemente darzustellen.
Bei weniger Stückzahlen ist natürlich immer die Frage, wie kann man die Form bzw. auch
die Oberfläche entsprechend darstellen. Daher auch bei einigen wenigen Herstellern, die
kleine Serien darstellen, oftmals komplette Inneninterieurs in Leder oder auch in anderen
Echmaterialien. Das hat natürlich zum einen etwas zu tun mit der Exklusivität, zum anderen
aber auch natürlich mit der Praktikabilität. Sie müssen sich vorstellen, Kunststoffspritzgusswerkzeug
ist natürlich auch investintensiv, also sprich für ein Werkzeug für eine Mittelkonsole,
gehen schnell mal siebenstellige Beträge über den Ladentisch und das rechnet sich
dann natürlich bei geringen Stückzahlen nicht mehr. Gerade wenn viele Kunden dann auch noch
Individualität haben wollen und ohnehin auf Leder gehen, dann wechselt man oftmals
die Technologie, fertigt dann die Formen über viel, viel einfache Technologien, wie sie
sie vielleicht auch in der Vorlesung für Kunststofftechnologie oder im Seminar schon
kennengelernt haben, sprich man laminiert aus Glasfaser verstärken Kunststoff, die
Bauteile oder natürlich auch immer gerne dann in Sichtkabon, weil es einfach viel praktikabler
ist, weil es gerade natürlich auch viel, viel weniger Werkzeugkosten bedeutet. Aber zurück
zur Großserie, dort hat wie gesagt der Kunststoffspritzguss und natürlich immer das Bestreben gerade
in den höherwertigen Fahrzeugen Lederoptiken oder Echtmaterialoptiken darzustellen, sei
es eben Leder oder aber natürlich auch Holz, Aluminium und unterschiedlichste andere Echtoberflächen.
Wir haben beim letzten Mal schon den Vergleich gesehen, gerade bei Instrumententafeln, Oberflächen
über das ganze Thema Folienverarbeitung, also sowohl die Oberfläche der Instrumententafel
kann eine Folie sein, die eben dann diese Ledernabung schon beinhaltet. Können Sie
sich ganz einfach vorstellen, kommt als Meterware von einer relativ breiten Rolle, wird in
das Kunststoffspritzgusswerkzeug eingefahren und dann von hinten hinterspritzt und Sie
haben diese Nabung dann in der Oberfläche. Problematik, haben wir beim letzten Mal schon
gesagt, ist natürlich das Thema Tiefziehen von einer Struktur, sprich die Struktur wird
dann auch tief gezogen und gerade dort wo Sie natürlich sehr lange Ziehwege haben, zieht
sich dann die Struktur auch in die Länge. Beim Beispiel Leder bedeutet das dann eben,
dass das Leder nicht mehr eine grobe Nabung hat, sondern richtig schön in die Länge gezogen
wird und damit immer mehr glänzt und immer flacher wird. Also damit ein Stück weit eine
Problematik, die man eben in der Gestaltung aber natürlich auch abfangen kann. Auch das
schon gesagt, Folientechnologie oftmals angewandt bei günstigeren Fahrzeugen, aber günstig
muss an der Stelle nicht bedeuten, dass es nicht auch in der Mittel- oder Oberklasse
eingesetzt wird, beispielsweise aktueller 5er BMW Instrumententafel ist Folie hinterspritzt,
also nicht das teurere Verfahren mit einer extra Haut. Bei Türverkleidungen können Sie
immer davon ausgehen, wenn Sie etwas weich sich anfühlen, dass Sie Folie hinterspritzt
sind. Das Weiche entsteht ganz einfach dadurch, durch das Thema Schäumen, indem Sie einfach
als ersten Spritzvorgang nicht hartes Polyamid oder ABS-PC einspritzen, sondern entsprechend
modifiziertes ABS-PC oder einen speziellen Schaum auf die Oberfläche der Folie aufbringen,
sodass diese Weichheit und diese angenehme Haptik entsprechend entsteht. Das Hinterspritzen
ist natürlich auch eine Technologie für sämtliche Dekorleisten, wie Sie sie hier im Bild sehen,
diese Alu-Optik oder Echt-Alu-Thematik, die wird immer auch natürlich hinterspritzt.
Eine komplette Aluminium-Dekorleiste beispielsweise ist nicht komplett aus Aluminium aus dem
Folien gefräst, sondern auch da sind entsprechende Kunststoffträger im Hintergrund, die entsprechend
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
02:29:57 Min
Aufnahmedatum
2015-01-07
Hochgeladen am
2015-01-08 14:35:40
Sprache
de-DE
Die Vorlesung ist an alle ingenieurwissenschaftliche Studiengänge und Studenten mit Interesse an einer Tätigkeit in der Automobilindustrie oder deren Umfeld gerichtet. Es werden die Themen der Produktentstehung bis zur Fertigung und Vertrieb beleuchtet. Dabei wird der Aspekt des interdisziplinären Agierens aus unterschiedlichen Blickwinkeln dargestellt. Zum einen werden Einblicke in die technische, konstruktive Umsetzung von wesentlichen Elementen eines Automobils gestreift, zum anderen sollen aber auch strategische und betriebswirtschaftlich bestimmende Größen vermittelt und deren Bedeutung für den Ingenieur vertieft werden. Ziel ist es ein Gesamtverständnis für den Komplex der Automobilindustrie zu vermitteln.
Folgende thematischen Schwerpunkte werden in der Vorlesung behandelt:
- Überblick über die Abläufe und Rahmenbedingungen für die Entwicklung in der Automobilindustrie.
- Die Produktentstehung
- Der Produktionsprozess in der Automobilindustrie
- Integrierte Absicherung
- Handelsorganisation: Markteinführung, Marketingkonzepte, Service und Aftermarket Strategien
- Elektrifizierung, Hybrid, alternative Antriebe
- Elektronik im Fahrzeug: Fahrerassistenz, Navigation, Kommunikation
- Neue Technologien für die Herstellung von Karosserien
- Passive und aktive Sicherheit. Trend und Markttendenzen, technische Lösungen
- Entwicklung der Fahrdynamik
- IT-Systeme in der Automobilindustrie
- Spitzenleistungen als faszinierende Herausforderungen (Designstudien, Experimentalfahrzeuge, Rennsport)
- Qualitätsmanagement